Mythos Falten

 
 

Die natürliche Faltenbildung ist zwar unumgänglich, doch lassen sich Zeitpunkt, Art und Ausmaß der Faltenentstehung heutzutage sehr gut kontrollieren.*

 
 
 

OHNE WASSER LÄUFT NICHTS
Als Schönheitsspezialistin und Expertin für Hautgesundheit habe ich täglich mit den inneren und äußeren Folgen des Älterwerdens zu tun. Daher weiß ich, dass degenerative Hautveränderungen nicht immer nur eine Frage des Alters sind, sondern sich auch auf einen schon längerfristig verminderten Wasserstatus der Haut zurückführen lassen. Dadurch werden Zellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und der Abtransport von Giftstoffen aus der Haut funktioniert nicht mehr so, wie er sollte.


ERZFEINDE DES BINDEGEWEBES
Meine Erfahrung zeigt, dass hohe Radikalbelastungen, ein völlig verschlacktes Gewebe und mangelnde Flüssigkeitszufuhr heute zu den häufigsten Ursachen für Hautalterung zählen, denn sie strapazieren das elastische Gewebe auf verschiedene Weise und verändern es in seiner Struktur. Ebenso können aber auch UV-Belastungen, Stress, ein gestörter Verhornungsprozess oder sogar die Anwendung falscher Pflegeprodukte hinter einer geringeren Produktion wasserbindender Gewebestrukturen stecken und so eine vorzeitige Faltenbildung in Gang setzen.       

URSACHENTHERAPIE STATT SYMPTOMBEHANDLUNG
Die Ursachen für die Entstehung von Falten können somit ganz unterschiedlich sein. Auch die Ausprägung einer sichtbaren Faltentiefe ist individuell und kann zu verschiedenen Zeitpunkten einsetzen. Daher ist es sinnvoll, zunächst die Auslöser zu erforschen, bevor man mit der Behandlung beginnt. Zudem rate ich grundsätzlich davon ab, zu einem Faltenauffüller zu greifen, der nur an der Hautoberfläche wirkt, indem er lediglich kleine Fältchen glättet, aber der weder zur Vitalitätsanhebung noch zur Wasserbilanzierung der Gewebestrukturen selbst beiträgt.


SYSTEMATISCHER HAUT- UND GEWEBEAUFBAU
Um dauerhafte Schönheitsergebnisse zu erzielen, ist es notwendig, die einwandfreien Funktionsabläufe im Gewebe wieder herzustellen und bereits geschädigte Zellen zu reparieren. Wie schnell und wie effektiv sich die Haut aus eigener Kraft wieder „entfaltet“, hängt letztendlich von der professionellen Beseitigung der Ursache sowie einem systematischen Haut- und Gewebeaufbau ab. Dieser besteht aus vier in sich geschlossenen Anwendungsschritten, die je nach Ursache und Fortschritt der energetischen Funktionseinschränkung über einen Kurzeitraum von jeweils ein bis drei Monaten stattfinden. In dieser Zeit werden zunächst freie Radikale und Gewebeschlacken abgebaut. Anschließend werden alle relevanten Hautschichten so gestärkt, dass nicht nur vorzeitige Hautalterungserscheinungen sowie die Neubildung von Falten gestoppt werden, sondern zusätzlich der hauteigene Verjüngungsprozess in Gang gesetzt wird.

Ausschlaggebend für die Art des systematischen Haut- und Gewebeaufbaus ist immer die Ursache für die Entstehung der Falten. Dabei unterscheide ich als orthmolekulare Cosmetologin zwischen Trockenheitsfalten, dynamischen Falten (Mimikfalten) und statischen Falten (Altersfalten). Je nach Art der Falten eignen sich unterschiedliche Therapieansätze.

TROCKENHEITSFALTEN
entstehen durch äußere Umwelteinflüsse. Meist sind sie auf einen mehr oder minder starken Feuchtigkeitsverlust zurückzuführen. Sie zeigen sich als feine Linien oder Knitterfältchen auf der Haut. Diese Falten sind grundsätzlich vermeidbar. Darüber hinaus haben sie noch einen weiteren Vorteil: Solange die Falten an der Hautoberfläche sitzen und sich noch nicht ins Bindegewebe eingegraben haben, sind sie mit einer gezielten Kur, bei der das Wasserreservoir in den Zellzwischenräumen wieder aufgefüllt wird, ruckzuck in den Griff zu bekommen. Wirkt die Haut dennoch müde und fahl, sollte auch eine Übersäuerung oder eine erhöhte Radikalbelastung in Betracht gezogen werden.

MIMIKFALTEN
entstehen durch ständiges An- und Entspannen bestimmter Gesichtsmuskeln. Das führt dazu, dass die Kollagenfasern an diesen Stellen überbeansprucht werden und schneller ausleiern. Üblicherweise zeigen sich Mimikfalten um den Mund, um die Augen und auf der Stirn. Haben sich diese Falten erst mal im Gewebe manifestiert, bleiben sie selbst bei einer inaktiven und entspannten Muskulatur sichtbar. Neben der Faltenauffüllung mit Hyaluronsäure als Soforthilfe sind eine dauerhafte Kontrolle der Mimik und die Stärkung der Kollagenstruktur mithilfe von Nährstoffen sowie der regelmäßige Abbau freier Radikaler unerlässlich.

ALTERSFALTEN
entstehen in der Regel im Verlauf des natürlichen Alterungsprozesses. Die Zellen sind mit zunehmendem Alter weniger aktiv, das Resultat ist eine fortschreitende Degeneration des Bindegewebes. Etwa ab dem dreißigsten Lebensjahr äußern sich die Folgen dieses schleichenden Prozesses in Form von feinen Linien um Augen und Mund. Ab dem vierzigsten Lebensjahr nehmen die Kittsubstanzen (Ceramide) der Zellwände deutlich ab. Auch der kontinuierlich sinkende Hormonspiegel und der Verlust von hauteigener Hyaluronsäure führen dazu, dass die Haut nach und nach dünner wird. Dadurch verliert sie an Dichte, Elastizität und Feuchtigkeit, sodass die Konturen erschlaffen und die Haut absackt. Radikalbelastungen und Hautsünden wie Rauchen, Sonne, Stress und zu wenig Schlaf wirken sich in jedem Alter zusätzlich negativ auf die Elastizität der Kollagenfasen aus und führen dazu, dass der Alterungsprozess vorzeitig in Gang gesetzt wird.
Zu den wichtigsten Maßnahmen bei der Behandlung von Altersfalten gehört es, den Zellstoffwechsel zu aktivieren und die Zahl der funktionsfähigen Gewebezellen durch einen systematischen Gewebeaufbau zu erhöhen. Die Haut kann dann nachhaltig den Energiestatus der extrazellulären Matrix stabilisieren und wieder aus eigener Kraft Kollagen und Füllstoffe aufbauen. Mit dauerhaften Pflegemaßnahmen, die zum Abbau von freien Radikalen und dem Abtransport neu gebildeter Gewebeverschlackungen sorgen, wird die Haut schnell wieder in ihr biologisches Alter zurückgeführt.

 
 

Autorin dieses Beitrages: 

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Brigitte Maier

Orthomolekular-Cosmetologin
Expertin für Hautgesundheit