Gift-Cocktail in Baby-Produkten ist keine Seltenheit
Die Haut eines Babys ist fünfmal dünner und somit auch durchlässiger als die Haut von Erwachsenen. Keimen und schädlichen Substanzen bietet sie kaum Widerstand. Aufgrund dieser erhöhten Durchlässigkeit können Schadstoffe aus der unmittelbaren Umgebung leicht durch die Haut in den Organismus des Babys gelangen. Das ist häufig bei Farb- oder Bleichmitteln aus der Kleidung der Fall. Aber leider stecken auch in Spezialprodukten für die Säuglings- und Kinderpflege nicht selten krebserregende und schwerst hautschädigende Substanzen, denen der kleine Körper wehrlos ausgeliefert ist. Dazu zählen vor allem die unten aufgeführten Inhaltsstoffe, deren haut- und gesundheitsschädigende Auswirkungen auf den menschlichen Körper längst erwiesen sind. Erst recht, wenn es um die Baby- und Kinderhaut geht, deren Schutzfunktionen noch nicht vollständig ausgebildete sind.
In Dänemark hat man bereits reagiert und zumindest einmal alle Parabene in Kinderprodukten schon 2011 verboten. Doch die EU-Kommission zögert. Erst im Jahr 2015 verbietet sie fünf Parabene in Kosmetika verboten. Dies sind einige Parabene, zu denen es kaum Sicherheitsdaten gibt. Isopropylparaben, Isobutylparaben, Phenylparaben, Pentylparaben, Benzylparaben, Isobutylparaben (Salze).
Allerdings handelt es sich bei den verbotenen Vertretern um Parabene, die nur selten von der Industrie eingesetzt wurden. Was die oft verwendeten Parabene Propylparabene und Butylparabene betrifft, diese bleiben weiterhin erlaubt.
Erste Regelung für Babyprodukte:
diese beiden Parabene sind seit 2015 nun auch für Baby-Produkte - allerdings nur für den Windelbereich- verboten. Alle anderen Baby- und Kinderprodukte unterliegen der Zuordnung Kosmetikprodukte und sind davon nicht betroffen.
Für uns völlig unverständlich, dass die Regierung nicht schon längst Baby- und Kinderprodukte aus der allgemeinen Kosmetikverordnung herausgeommen und hierfür eine besondere Regelung auf den Weg gebracht hat.
Zumal es für jeden Schadstoff auch eine hautfreundliche Alternative gibt.
Als verantwortungsvolle Eltern kann man deshalb auch bei der Auswahl von Pflegeprodukten für Babys und Kinder nicht sorgfältig genug sein. Obwohl schon verschiedene Anbieter von Kinderprodukten weitestgehend auf Parabene verzichten, ist es dennoch
keine Garntie dafür, dass nicht noch andere gesundheitsgefährdende Zusatzstoffe in dem von Ihnen verwendeten Produkt stecken.
In unserer Rubrik INCI-LISTE können Sie die unten aufgeführten Stoffe mit einem Link zur Inhaltsstoff-Datenbank aufrufen und erhalten einen detallieren Einblick über die Auswirkung der einzelnen Stoffe auf die Haut und Gesundheit Ihres Kindes.
Parabene
(Methyl-, Propyl-, Butyl- und Ethylparabene)
Alle Parabene werden als Konservierungsstoffe eingesetzt. Sie dringen in die Haut ein, sind krebserregend, können den Hormonhaushalt sowie das Erbgut verändern und Kreuzallergien auslösen.
Link zur Datenbank: siehe Rubrik INCI-LISTE
BHT und bha
Dieser chemische Konservierungsstoff ist trotz toxikologischer Bedenklichkeit in der Kosmetik erlaubt. Er steht im Verdacht, allergisierend und fruchtschädigend zu wirken.
Link zur Datenbank: siehe Rubrik INCI-LISTE
Diazolidinyl Urea
Der Formaldehydabspalter, der zu den Konservierungsstoffen zählt, dringt in die Haut ein, wo er zellschädigend, krebserregend und allergisierend wirkt.
Link zur Datenbank: siehe Rubrik INCI-LISTE
Alcohol denat.
Denaturierter, vergällter Alkohol wird in kosmetischen Produkten oft als Lösungsmittel eingesetzt.
Er dringt in die Haut ein und kann sowohl den Hormonhaushalt als auch den Hautschutzmechanismus negativ beeinflussen.
Link zur Datenbank: siehe Rubrik INCI-LISTE
Mineralöle
(auch Paraffinöle, Paraffinum Liquidum, mikrokristalline Wachse, Petrolatum, Vaseline, Isohexadecane)
Diese Stoffe können sich in Leber, Nieren und Lymphknoten ablagern. Sie unterbinden außerdem die Hautatmung, erzeugen einen Wärmestau in der Haut und trocknen die Haut aus.
Link zur Datenbank: siehe Rubrik INCI-LISTE
PEG, PPG und Cetearethe
Poylethylenglycol, PEG-Derivate, PEG-10 Dimethicone Crosspolymer, Ceteareth-20, PEG-40 Castor Oil, PEG-100 Stearate, PEG-80 Sorbitan Laurate, PEG-150 Distearate, Polysorbate – alle diese Stoffe machen die Haut durchlässiger und können Schadstoffe in den Körper einschleusen. Sie sind nicht nur wegen ihrer hautirritierenden Eigenschaften umstritten, sondern auch, weil sie aus giftigen, krebserregenden Ausgangsstoffen und Erdölderivaten wie Ethylenoxid (Ethenoxid) gewonnen werden, die Kampfgase bilden können.
Link zur Datenbank: siehe Rubrik INCI-LISTE
Acrylate
(Acrylates / C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer, Sodium Acrylate / Sodium Acryloyldimethyl Taurate Copolymer, Ammonium Polyacrylate)
Diese Stoffe werden in Cremes, Duschbädern oder Shampoos eingesetzt, um die Fließeigenschaft zu verbessern. Sie verschließen die Poren und behindern die Hautatmung.
Link zur Datenbank: siehe Rubrik INCI-LISTE
Filtersysteme in Sonnenschutzprodukten
Mexoryl SX, Benzophenone, Ethylhexyl Methoxycinnamate, Campher, Homosalate, Butyl Methoxydibenzoylmethane, 4-Methylbenzyliden Phenylbenzimidazole und Sulfonic Acid – alle diese Stoffe sind hormonaktiv und können sogar das Erbgut schädigen.
Link zur Datenbank: siehe Rubrik INCI-LISTE
Künstliche Farbstoffe
Insbesondere toxikologisch bedenkliche, allergisierende und krebserregende Farbstoffe sind zu vermeiden.
Link zur Datenbank: siehe Rubrik INCI-LISTE
Duftstoffe
Unabhängig davon, ob sie als synthetische Duftstoffe oder z. B. als natürliche Bestandteile von ätherischen Ölen im Babyprodukt enthalten sind: Duftstoffe haben vorallem in Babyprodukten nichts zu suchen. Sie gelangen ungehindert über Haut und Atemwege in den Körper, stören die Hautfunktion, lösen photoallergische Reaktionen aus und können zu vielen gesundheitlichen Problemen führen. Ein Trick der Industrie: werden ätherische Öle als Duftzusatz eingesetzt, muss der Oberbegriff PARFUM nicht mehr in der INCI-Deklaration erwähnt werden. Das ist eine klare Irreführung des Verbrauchers. Denn in beiden fällen handelt es sich um Duftstoffe.
Link zur Datenbank: siehe Rubrik INCI LISTE
Die hier aufgeführten Zusatzstoffe sind nur die Substanzen, die wir am häufigsten in kosmetischen Hautpflegeprodukten vorgefunden haben. Sie sollte keinesfalls als vollständige Aufzählung aller toxischen Chemikalien betrachtet werden, die man Baby- und Kinderprodukte finden kann. Die Absicht war, bei den verantwortungsvollen Eltern ein Bewusstsein dafür zu schaffen und deutlich zu machen, dass unsere Unwissenheit es den Herstellern solcher Produkte ermöglicht, uns so ziemlich alles vorzusetzen.