Kinderhaut ist in den Sommermonaten stark gefährdet

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Kinderhaut ist in den Sommermonaten stark gefährdet, denn ihr Eigenschutz gegen die Sonnenstrahlung ist nur schwach ausgeprägt. 15 Minuten ungeschützt in der Sonne genügen, um die Haut von Babys zu verbrennen. Besonders gefährlich ist die Mittagshitze, wenn die Sonnenstrahlung am intensivsten ist. Ihre Vorsorge ist daher unerlässlich für Ihr Baby.

 

Darf ich mein Baby mit Sonnencreme einreiben?

Experten raten gänzlich davon ab, für Babys unter einem Jahr Sonnencremes zu verwenden. Dafür nennen sie drei wichtige Argumente:

Zum einen verfügt die Haut im ersten Lebensjahr über keinerlei Eigenschutz. Darum sollte sie nicht mit Lichtschutzfiltern belastet werden. Viele Filtersysteme sind hormonaktiv und können sogar das Erbgut schädigen!

Zum anderen haben Babys, verglichen mit Erwachsenen, eine größere Hautoberfläche im Verhältnis zum restlichen Körper. Sonnencremes beinhalten oft Chemikalien, welche über die Haut in den Körper eindringen. Somit nehmen Babys mit der Sonnencreme mehr Chemikalien auf als Erwachsene.

Der dritte Grund ist, dass Babys noch nicht richtig schwitzen können, um ihren Körper zu kühlen. Sonnenschutzprodukte können das Schwitzen zusätzlich erschweren, indem sie auf der Haut einen Wärmestau erzeugen. Darum ist UV-Kleidung die bessere Wahl für Neugeborene und kleine Babys.

Auch der Kinderwagen sollte über UV-schützende Schirmmaterialien verfügen.
Allerdings ist es oft nicht möglich, Babys vollständig von der Sonnenstrahlung fernzuhalten. In diesem Fall sollten bei Babys unter einem Jahr nur jene Körperpartien mit Sonnenlotionen eingecremt werden, die sich nicht mit schützender Kleidung bedecken lassen. Dafür sollten spezielle Sonnencremes für Babys und Kleinkinder verwendet werden, die vorzugsweise physikalische Lichtschutzfilter enthalten. Diese Substanzen entfalten ihre Wirkung, indem sie wie kleine Spiegel das Licht zurückwerfen. Die empfindsame Haut wird also nicht unnötig durch Chemikalien belastet. Vermieden werden sollten auch Produkte, die Alkohol enthalten, denn dieser kann die zarte Babyhaut austrocknen.

 

Wie hoch soll der Lichtschutzfilter sein?

Grundsätzlich gilt: Ab LSF 20 sind die Unterschiede in der Schutzwirkung nur noch minimal (siehe Tabelle). Allerdings dringen chemische Lichtschutzfilter tief in die Haut ein und stellen somit eine hohe Belastung dar - erst recht bei Kindern. Bei höheren Schutzfaktoren nimmt also die Filterwirkung nur noch geringfügig zu, wohingegen die Belastung für die Haut um ein Vielfaches ansteigt.

Bei der Auswahl eines geeigneten Sonnenschutzes für Kinder gilt es daher nicht nur, einen Sonnenbrand zu vermeiden, sondern auch, die Hautbelastung möglichst niedrig zu halten. Deswegen sind besonders Sonnenschutzprodukte mit mineralischen Lichtschutzfiltern wie Titandioxid oder Zinkoxid für Kinder geeignet. Mineralische Filter dringen nicht in die Haut ein, sondern reflektieren das Licht an der Haut. Diese feinen Mikropigmente erzielen eine Filterwirkung von LSF 20, was in unseren Breitengraden völlig ausreicht. Sie lassen sich zwar etwas schwieriger verteilen, sind aber dafür nicht hautbelastend und gehen nicht wie die chemische Filter eine tiefe Verbindung mit der Haut ein.

Einen hundertprozentigen UV- Schutz gibt es ohnehin nicht. Statt sich auf den Chemiecocktail eines Sonnenschutzproduktes zu verlassen, ist es besser, auf einen natürlichen Lichtschutzfilter zu setzen und öfter mal in den Schatten zu gehen, wenn es zu heiß wird. Das gilt nicht nur für Kinder.