Deutsche Gesellschaft für Hautgesundheit

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Warum Babyhaut besonders geschützt werden muss

Babyhaut produziert noch keinen ausreichenden Schutzfilm. Die Talgdrüsen, welche einen schützenden Fettfilm erzeugen, nehmen ihre Aktivität erst ab dem achten Lebensjahr auf. Bis dahin ist der Fett- bzw. Lipidfilm der Haut nur unzureichend ausgeprägt. Die Folge: Babyhaut verliert sehr schnell Feuchtigkeit und neigt zu Irritationen sowie Entzündungen. Auch Ausschläge können sich leicht ausbreiten.

Die Schweißdrüsen der Babyhaut arbeiten noch nicht richtig. Ebenso entwickelt sich die Fähigkeit, zu schwitzen und dadurch den Körper zu kühlen, nur langsam. Erst ab dem dritten Lebensjahr kann der kleine Körper den Wärmehaushalt auf diese Weise selbst regulieren. Deswegen ist es insbesondere bei jüngeren Kindern ausgesprochen wichtig, darauf zu achten, dass sie weder auskühlen noch unter zu großer Wärme leiden. Aus diesem Grund sollten Sie nicht nur dafür sorgen, dass Ihr Kind viel trinkt, sondern auch häufig die Nackentemperatur kontrollieren. Der Nacken verrät, ob Ihr Kind sich wohlfühlt. Ist der Nacken heiß und feucht, heißt das: Jäckchen aus!

Babyhaut produziert noch kein Melanin. Erst ab dem Teenageralter ist die Haut vollständig in der Lage, sich zu bräunen. Bis dahin fehlt der körpereigene Sonnenschutz. Darum sollten Babys nie direkt der Sonne ausgesetzt sein – das gilt auch im Winter. Die Bildung von Vitamin D in der Haut wird auch ohne direkte Sonnenbestrahlung erreicht. Hierfür genügen täglich 10 bis 15 Minuten Sonnenlicht auf Händen und Gesicht. Ältere Babys und Kleinkinder dürfen nur sehr vorsichtig an die Sonne gewöhnt werden. Dabei muss ihre Haut unbedingt vor den beißenden Strahlen geschützt werden.

Wenn Kinder in der Sonne spielen, sollte möglichst viel Haut mit Sonnenschutzkleidung bedeckt und darunter zusätzlich mit einem Sonnenschutzmittel eingerieben sein. Von 12 Uhr bis 15 Uhr gehören Kinder in den Schatten.
 

Weniger ist oft mehr

Natürlich möchten Sie Ihren kleinen Sonnenschein vorzüglich umsorgen. Gerade bei der Verwendung von Pflegeprodukten ist weniger jedoch oft mehr. Bademilch, Wundschutzpräparat, Pflegebalsam und Sonnenmilch reichen vollauf, um die Haut Ihres Kindes umfassend zu schützen.

Idealerweise sollten Sie Produkte mit reinem Pflanzenöl wählen. Pflanzenöle dringen in die Haut ein und versorgen sie mit essentiellen Fettsäuren. Mineralöle, auch Paraffinöle genannt, werden hingegen von der Haut nicht aufgenommen, sondern bilden auf der Oberfläche einen abdichtenden Film, der die Haut nicht atmen lässt.

Verwenden sie nicht zu viele Marken. Auf die verschiedenen Produktzusammensetzungen könnte die Babyhaut leicht mit Irritationen reagieren.

Übrigens: Ein Bad pro Woche reicht vollkommen. Schließlich kümmern Sie sich ja bereits im Rahmen der täglichen Hygiene – Waschen, Wickeln, Säubern – darum, dass Ihr Kind kein Dreckspatz wird. Bei häufigeren Bädern kann das Wasser die noch ungeschützte Babyhaut austrocknen. Darum gilt auch: Abbrausen ist besser als Baden.

Auf Baby-Shampoos kann man in den ersten zwölf Monaten getrost verzichten, da die Haare eines Babys extrem dünn sind und zudem kaum mit Schmutz in Berührung kommen. Ein Shampoo ist somit nicht nur überflüssig, sondern kann schlimmstenfalls die sensible Kopfhaut angreifen. Deswegen ist es besser, die zarten Babyhaare lediglich mit klarem Wasser abzuspülen.

Nicht unumstritten ist der Zusatz von Parfümstoffen in Babyprodukten. Babys und Kleinkinder brauchen noch keinen Duft. Sie riechen von Natur aus gut, weil sie bis zum dritten Lebensjahr noch keinen Schweiß produzieren können. Bis dahin sollten Sie grundsätzlich zu den vom Hersteller angebotenen unparfümierten Produkten greifen. Achten Sie auch darauf, dass diese Produkte frei von Duftallergenen wie Citronellol, Geraniol oder Linalool sind. Diese können auch dann enthalten sein, wenn statt Parfüm ätherische Öle als Duftzusatz zum Einsatz kommen.